#Stationen

#Station 20. März 2023

Zwei Wochen vor meinem Neuanfang im Außen wachsen die praktischen Herausforderungen, die der Wechsel mit sich bringt zu einem Berg heran, der mich entmutigen würde, brächte Entmutigung irgendeinen emotionalen Vorteil mit sich.

ich bin sehr viel zerbrechlicher, als ich gern wäre oder zugeben würde.

Aber schon seit sich der Wechsel anzeigt, beobachte ich mich in einem Inneren Dialog voll Leidenschaft und dem Bemühen eine Position zu finden aus der heraus ich kraftvoll und gut handeln kann.

Das hat Zeit gefressen, Zeit die mir auch fehlt bei praktischen Angelegenheiten, trotzdem war es notwendig.

Mit meinem Neuanfang, einer Ausbildung in der Pflege schliesst sich auch ein Kreis, den ich vor 25 Jahren geöffnet und durch Flucht verlassen habe.

Ich könnte es detailliert erklären, könnte schildern, was ich damals erlebt habe. Vielleicht mache ich das auch noch, aber für den Moment will ich nur von der Summe erzählen: Hilflosigkeit.

Hilflosigkeit nicht etwa den Ausbildungsinhalten oder dem praktischen Arbeiten gegenüber, und auch nicht hinsichtlich der Patienten, obwohl auch da Lernbedarf bestand und besteht.

Es war viel mehr Hilflosigkeit gegenüber den vielfältigen Formen von Gewalt gegen die Patienten seitens der Pflegenden und Ärzte, Gewalt auch untereinander, und – im Rückblick kritisch gewürdigt, zu gleichem Anteil auch eine Hilflosigkeit gegenüber meinen eigenen Gefühlen und Impulsen außerhalb des klinischen Kosmos.

Diese beiden Arten von Hilflosigkeit muss ich aber getrennt beobachten, auch wenn sie verwoben waren.

Der einen konnte ich mich durch Flucht entziehen, die andere begleitet mich schon mein ganzes Leben lang.

Und diese Inneren Dialoge waren notwendig um diesen Hilflosigkeiten entgegen zu treten, und auch etwas entgegen zu setzen. Ich will nicht hilflos sein, und schon gar nicht wenn ich mit in der Verantwortung stehe für Menschen, die Hilfe brauchen.

Für die erste Hilflosigkeit hab ich meine Position gefunden. Es wird keine Gewalt in meinem Wahrnehmungsbereich mehr geben. Gewalt ist selbst schon Ausdruck von Hilflosigkeit, und es gibt bessere Wege dieser Hilflosigkeit zu begegnen als ihr selbst mit Gewalt entgegen zu treten oder zu flüchten. Hilflosigkeit hat auch etwas damit zu tun, dass Bedürfnisse nicht gesehen werden, und ich bin nicht mehr 20. Ich sehe heute mehr als damals und bin handlungsfähiger, schon auf der präverbalen Ebene und auf der verbalen erst recht. Ich werde nicht mehr weg laufen. Außerdem gibt es inzwischen auch Gesetze und ein präziseres Bewusstsein für Gewalt. Abgesehen davon glaube ich nicht, dass mir das in meiner Ausbildung jetzt so krass begegnen wird wie damals.

Und falls wider Erwarten doch, dann bin ich darauf vorbereitet, ergo nicht hilflos.

Zu den interessanten Beobachtungen in meinem Leben gehört übrigens, dass mir Situationen in denen ich mich hilflos gefühlt habe und gleichzeitig aufgefordert irgendwie einzugreifen, Situationen die mich im Nachgang so lange beschäftigt haben, bis ich eine Lösung dafür gefunden hatte, kein zweites Mal begegnen.

Das entschuldigt nicht, dass ich nicht eingegriffen habe – es ist einfach nur eine Beobachtung.

Vielleicht ist es so, dass das Prüfungen waren, in denen ich versagt habe, und die mir das Leben deshalb nicht noch einmal stellt, aber diese Interpretation denkt auch nur mich als ewigen Versager im und am Leben.

Vielleicht ist es auch so, dass das etwas im energetischen Feld ändert, und vielleicht ist es auch beides und vielleicht werden mir diese ganzen Situationen doch wieder begegnen – ich kann es nicht sagen.

Der andere Punkt, und das empfinde ich als sehr viel schwieriger ist meine Hilflosigkeit meinen eigenen Gefühlen und Impulsen gegenüber. Und ich beobachte das in meinen Inneren Dialogen in denen ich mir meine Gegenüber imaginiere.

Ich bin dies, ich bin das, ich bin so, weil jenes oder anderes, blablabla, ich kann das alles nicht mehr hören.

Muss ich erwähnen, dass ich keine gute Meinung von mir habe und mich als wertlos erachte? Dass ich komplett aufzugehen vermag im Gefühl völliger Sinnlosigkeit, bis mir das Atmen schwer fällt und ich wünschte auch das würde aufhören, damit die Welt von mir und ich von ihr befreit wäre?

Überall nur Abgründe.

Nun ist es aber so, dass ich in 45 Jahren auch Zeit hatte mich ein wenig selbst zu beobachten, und ich bin zum Einen gar nicht so hilflos was meine eigenen Gefühle und mein Leben betrifft, zum anderen bediene ich mich einer ganzen Reihe dysfunktionaler Strategien um meine Gefühle nicht aushalten zu müssen.

Ich rauche oder fress mich mit Süßkram voll, werf mir irgendwas ein, schaue mir irgendwelches Zeug an oder schieß mich in autoerotische Sinnlichkeit ab.

In Gesellschaft anderer Menschen spiele ich mich gern in den Vordergrund, erkläre dies, das und jenes und was die Welt im Innersten zusammenhält (Liebe).

Und vielleicht geht mein Blick tiefer. Vielleicht kann ich’s aber auch nur besser zum Ausdruck bringen.

Das Warum erklärt sich aber nicht aus besserem Wissen oder Können, oder aus Berufung, sondern aus dem schlichten Versuch von Außen mehr Bestätigung zu erfahren, als ich mir im Inneren selbst zugestehen mag. 

ich bin ziemlich defizitär. zerbrechlich und so. vielleicht bin ich sogar ein Psycho.

Sat-Chid-, aber nicht Ananda, sondern depressiv verhaftet, und so ziemlich alles was mir in meinem Leben fehlt ist darauf zurückzuführen – und ich will das nicht mehr. Es ist okay für mich kein Geld zu haben, sondern Schulden, und es ist auch okay, mich ganz besonders dann einsam und ungeliebt zu fühlen, wenn meine Libido wie eine eingesperrte Raubkatze in meinem Unterleib umher schleicht.

Es ist, wie es ist. Dann bin ich halt der große Versager, die Nullnummer, das Teil, das ungerechtfertigt Sauerstoff atmet.

Aber ich will das nicht mehr ausagieren, weder an anderen, noch an mir.

und ich bin nicht so hilflos, wie ich mich fühle.

Seit mehr als 15 Jahren treibt mich immer wieder die Frage um, weshalb ich mein Wissen nicht in Kraft umsetzen kann und was mich daran hindert, meine PS auf die Straße zu bekommen. Und jetzt liegt die Antwort zum Greifen nah.

Alles was ich tat, tat ich aus dem Motiv heraus einen Mangel entweder zu kompensieren oder um ihn vor mir selbst zu vertuschen. Das ist keinen Einstehen für etwas, kein Arbeiten auf etwas hin – das ist so ziemlich genau das Gegenteil.

Ich brauche ein Ziel, und das sollte nicht darin bestehen, an irgendwelchen Mängeln zu arbeiten, weil genau das mich selbst zum Mangel macht.

Und das ist so leicht gesagt, so leicht erkannt, aber – und auch das wieder so eine Lebensbeobachtung: sicher nicht einfach umzusetzen. Ich bin viel zu leicht ablenkbar, um ständig gegenwärtig genug sein zu können für so etwas wie Kontrolle; ich werde da tiefer ansetzen müssen, will ich nicht wieder völlig aus dem Ruder laufen.

Heute morgen schrieb ich mir auf:

‚ich will blühen und Freude sein‘

das ist als Ziel ein wenig wage, und insofern schlecht formuliert, als es schwer messbar oder in objektiv erreichbare Einzelziele zu zerlegen ist, aber das muss ja auch nicht hier erfolgen, an dieser Stelle. Entscheidender ist, es nicht aus den Augen zu verlieren, sobald der erste Widerstand auftaucht, und ich denke, da wird sich alles melden. Jede Verletzung, jeder Mangel, jedes Bedürfnis.

Aber ich will das nicht in ein Außen verlagern, nicht mehr, weder in ein soziales noch ein körperliches, ich will das von innen heraus lösen.

Für das Außen muss es einfach funktionieren, da muss ich funktionieren, egal in welcher Rolle. Ich mag das auch nicht mehr erklären, wenn ich mal nicht funktioniere. Auch das kann ich nicht mehr hören, außerdem könnte das in einem neuen Umfeld auch zu Verurteilung führen, und ich fühle mich nur sehr bedingt in der Lage mit Verurteilung von Außen umgehen zu können, siehe Zerbrechlichkeit, Komma und ich.

Und ich weiß noch nicht, wie ich das alles umsetzen und halten soll. und kann.

ich weiß, dass ich davon erzählen muss, weil’s mich verrückt macht, wenn ich’s nicht tue. Aber ich denke, es reicht aus, wenn ich das hier tue, mit geschriebenen Worten, und dass es ratsamer ist, das nicht in einen Diskurs einzubringen, der für alle Beteiligten auch noch Bühne ist.

Wissen – Wollen- Wagen – Schreiben statt Wissen – aber sein Warum nicht kennen – was ganz anderes wollen – irgendeinen Unsinn wagen – und es hinterher als ganz phänomenalen Prozess darstellen.

Ich will endlich mal leben, und nicht immer nur sterben.

wp 6

Also 27. Mai 2022

wordpress war mal so ein geiles Teil um zu bloggen, aber um alles ‚einfacher‘ und ‚benutzerfreundlicher‘ zu machen haben sie’s so aufgeblasen und komplex gemacht, dass Du’s kaum auf längere Zeit laufen lassen kannst ohne Dir profunde PHP und Datenbank-Kenntnisse zuzulegen.

Danke wordpress: Ihr macht die Welt zu einem komplizierteren Ort an dem weniger funktioniert.

vielleicht mach ich’s mir einfach und schreibe einfach mit html und css weiter?

nächtliche Notizen 16. Mai 2022

ich bin in einer Schwingung von übererregt, überarbeitet, frustriert und unzufrieden, und ja klar will ich das nicht so, aber da das Internet mir keine Antworten mehr gibt, frage ich mich, was genau ich da eigentlich nicht fühlen will…