Walpurgisnacht 22

#sturmuntersternen, nächtliche Notizen 1. Mai 2022

für die EINE, meine, bin ich das Puzzle, das alles komplett macht, die Frage und die Antwort. ich werde sie nicht anlügen müssen über mich, nicht täuschen. ich werde so richtig sein, wie ich bin, selbst wenn ich nicht perfekt bin. für sie werde ich richtig sein, so wie ich bin, ob hochglänzend, erblühend, erstrahlend oder völlig verunsichert, und vielleicht, sogar wahrscheinlich wird es Momente des Zweifelns geben, aber darunter, ganz tief und mitunter auch verborgen wird doch Vertrauen sein, Vertrauen, nicht nur Episode zu sein, sondern Bestimmung.
und falls ich sie nicht finde, so will ich doch leben, als wäre sie da, selbst wenn sie es nicht ist. Vertrauen und so 😉

Jetzt & Hier 30. April 2022

ein Gedanke erzählt davon, dass ich gerade keine Zeit für gar nichts habe und zu nichts komme, aber das stimmt nicht. tatsächlich mache ich sehr viel. ich arbeite in und am Garten, noch an den Häusern, entsorge nicht endende Mengen an Müll, breche mir fast die Hand dabei, und wenn ich mal nicht dort bin erlerne ich Bauhandwerk, Galabau und Pflanzenkunde auf Wikipedia und Youtube. im Garten hab ich kein Internet, da bin ich innature, nicht online.
oder ich arbeite für Geld, für Werkzeug, für Maschinen und Material, und in den wenigen Momenten, da ich mal nichts von alledem tue… okay, Kaffeepause vorbei, Arbeit ruft.

wo waren wir stehen geblieben?
übrigens: wo bin ich stehen geblieben? und wann? ich habe nicht das Gefühl, dass sich irgendetwas entwickelt bei mir. in mir, mit mir.

manchmal sitze ich zwischen meinen Hütten auf der Bank und denke, etwas fehlt, jemand, die EINE, das DU in meinem Leben, das WIR. 

meistens sitze ich aber da und visualisiere die ganzen Umbauten, die ich im Sinn hab. Badezimmer, Küche, so ein Zeug, und wenn es regnet und ich sitz da mit nichts als ’ner Decke an und spüre die Tropfen auf meinen Beinen, dann denke ich an eine Überdachung. wobei ich dann noch einen anderen Platz bräuchte um Sterne und Himmel über mir zu haben.
Ganz oft lausche ich auch nur dem Wald. Es ist schön mit dem Sonnenaufgang den Spechten beim Frühstücken zuzuhören, jeder hämmert in anderen Tönen und das Getzwitscher der kleineren Vögel ist am späten Nachmittag mitunter ohrenbetäubend. Übrigens stürzen in meinem Wald bedenklich viele Bäume um, bei Sturmwind sowieso aber auch bei Windstille. und wenn…
keine Zeit für wenns.

übermüdet… dafür, dass ich ja eigentlich nicht arbeite, arbeite ich eigentlich ziemlich viel. komm nicht mal dazu das Bett zu machen, aber das ist jetzt auch…

— neuer Tag, selbes Thema.

wenn ich dann doch mal Zeit habe für wenns und das fehlende DU und WIR in den Vordergrund treten, dann… ja dann denke ich zurück und vor und vor und zurück und denke mir anschliessend:
Nein, nicht ein Du fehlt, oder ein Wir, sondern ein Ich. ich fehle noch, und zwar ziemlich genau in der Version, die ich sein möchte, und dafür brauche ich die Zeit. Alles andere ist… tja, ich weiß auch nicht, ist halt so.