Gedanken, zäh wie Honig, nur niemals süss, immer nur bitter. Mich zu konzentrieren fällt mir schwer, irgendwo zwischen f31.3 und f31.4, vielleicht auch .6 und vielleicht auch auf dem Weg zu .0.
Manchmal vermisse ich L. oder J. manchmal vermisse ich sogar meine Exfrau. Wen ich bemerkenswerter Weise nie vermisse ist N, und das ist insofern bemerkenswert, dass ich nicht einmal darüber nachgedacht hatte, siehe Gedanken, die, zäh wie Honig, manchmal klappt es einfach nicht so mit dem Nachdenken, manchmal ist alles nur Zweifel und nichts, aber auch gar nichts ist wahr.
P meinte, ich wäre nie verliebt gewesen in sie, allenfalls in die Idee einer Beziehung, stimmt das?
Es stimmt und es stimmt nicht. ich war verliebt in sie, und ja, ich war auch verliebt in die Idee einer Beziehung, aber nicht irgendeiner Beziehung, sondern einer Beziehung mit ihr.
Rückblickend (hinterher, schlauer, BlaBla) sehe ich, dass uns schon das eine Bürde auferlegte, dass uns eben dieser Gedanke schon im Weg stand, uns befing.
Was ist wahr, was unwahr, und was ist nur ein mehr oder weniger an den Haaren herbei gezogener und dämlicher Versuch einer Erklärung?
Wahr ist, dass ich sie irgendwann nicht mehr wollte. Irgendwann gegen Ende lagen wir beieinander, und sie konnte und wollte mich nicht anfassen, und ich dachte, dass ich so eine Beziehung nicht haben will, dass ich Intimität als befreiend und nicht als vermintes Gelände erfahren will. Ich dachte mir, ich bin mir mehr wert als das, was wir da taten, und damit starb zwar nicht meine Verliebtheit, aber die Hoffnung.
Von der heißt es ja, sie stürbe zuletzt, ist das so? gefühlt würde ich sagen erst nach ihr stirbt auch alles andere…
… und dann sitzt Du da, draußen, in der Kälte, und außer Dir gibt es nur noch den Mond und die Frage, wozu Du überhaupt lebst und ob es nicht besser wäre, dem Leben zu entschwinden und irgendeine Stimme in Dir erklärt, dass Du eh nur ein nichtsnutziger Haufen Scheiße bist, der anderen die Luft weg atmet, und Dir fällt nicht ein Argument dagegen ein, nicht ein einziges, und alles ist zäh und alles fällt schwer, das Aufstehen, das Einschlafen und alles dazwischen erst recht.
was ist schon wahr, und was bedeutet schon Wahrheit?
und nicht aus heiterem, sondern aus trüben Himmel ein Gedanke:
N
es geht nicht um P, es geht um N, die vermeintliche TwinFlame.
Früher einmal hielt ich die Dualseelen-Theorie für Blödsinn. Das ist ja schon fast eine eigene spirituelle Bewegung, und was kommt mehr darin zum Ausdruck als die weibliche Sehnsucht nach dem perfekten Partner und ein Haufen Theorie, die ohnehin nicht beweisbar ist, die beliebige Wildcard ‚Karma‘ mit eingeschlossen.
Alles ist Karma, jeder ist Karma, Karma hier, Karma dort. Du wurdest befördert oder hast Dir den kleinen Zeh in der Tür eingeklemmt? Karma.
Auffällig auch, dass Frauen ihre Dualseelen meistens im Rahmen von Selbstfindungsreisen in fernen Ländern kennen lernen. Sie finden sie nicht etwa beim Bäcker, im Büro oder beim Onlinedating, sondern beim Delfintauchen im Roten Meer, bei Care-Arbeit im afrikanischen Busch oder am Strand von Bali. Ja, nee, schon klar. muss karmisch sein.
ich glaubte nicht an Twinflames, aber das war es was N suchte, und abseits aller Dualseelentheorien suchte ich nach der EINEN, und irgendwie läuft das aufs selbe hinaus, fürchte ich.
ich fürchtete mich auch vor ihr, anfangs. ich fürchtete, sie würde mein Herz brechen, denn ohne ihr Zutun hielt sie den Schlüssel zu ihm in den Händen. nie zuvor hatte ich so ein öffnendes Ja zu einer mir im Grunde unbekannten Frau verspürt.
Nun, vielleicht hat sie mich verflucht. oder verfluchen lassen, denn im Brennpunkt all ihrer Interessen standen die Schwarze Magie und Menschen, die sie praktizieren. Unbedingt wollte sie von mir wissen, wie ein Tepaphon funktioniert, eine magische Aperatur, die Franz Bardon in seinem Roman ‚Frabato‘ beschreibt, und mit der es möglich ist (oder sein soll) einen Menschen aus der Ferne magisch zu überladen und ihn damit zu töten.
Und Sex, es ging auch sehr viel um sexuelle Energie bei uns. Das war übrigens einer ihrer Vorwürfe gegen mich: dass ich sie in einem fort mit sexueller Energie bedränge, und sie Kopfschmerzen bekäme davon…
so viele Vorwürfe, so viele Verdächtigungen… jetzt erst kehrt das alles zurück in mein Bewusstsein. Sie sagte, sie könne mir nicht trauen. Sie hegte die Befürchtung ich könne ihrem Sohn auf magische Weise Schaden zufügen, um mich an ihr zu röchen… am Schluss, in unserem letzten Telefonat machte sie mir den Kontakt mit P zum Vorwurf und gab mir die Schuld an so ziemlich allem.
… es ist gerade ein wenig zu viel an Erinnerung, und mehr als alles andere frage ich mich: wie konnte ich das nicht sehen? wie konnte ich der Tatsache nicht gewahr werden, es mit einer Frau zu tun zu haben, die so … psychotisch war?
und weshalb hatte ich so ein JA für sie?
übrigens: wäre ich nicht geschieden, so wäre heute mein (unser) 12ter Hochzeitstag.
vielleicht (wahrscheinlich) muss ich noch weiter zurück gehen…