die liebe Wahrheit I

Scherben 24. Januar 2022

Liebe, es geht um Liebe, etwas anderes wird nicht helfen, das wird mir wieder klar, und es wurde mir wieder klar ausgerechnet in Fieberträumen voller Schattenlabyrinthe.
Seit dem Tod meines Vaters und seit ich diese seltsame Beziehung zu meiner Whatsapp-Geliebten aufgekündigt habe, fühle ich mich beschädigt. Diese Koinzidenz, als solche empfinde ich das, verstehe ich immer noch nicht, aber vielleicht hat sie etwas mit dem anderen Aspekt von wieder ganz werden zu tun, mit der Wahrheit, und die Wahrheit ist… tja, was ist die Wahrheit?

wahr ist auf jeden Fall auch, dass ich P irgendwann nicht mehr liebte, aber trotzdem (oder deswegen?) etwas von ihr wollte, ich wollte eine Beziehung mit ihr. oder von ihr?
An dieser Stelle ergreift mich zum Einen das Gefühl, dass all meine ernsthafteren Beziehungen oder Beziehungsversuche stets und allesamt am selben scheitern, und das immer schneller, so schnell, dass ich gar nicht mehr begreife, was geschieht… ich kann’s nicht mehr verorten, und das macht es schwer etwas zu finden, dass ich als hinreichend wahr erachten kann. Und mein Gefühl von Beschädigt-Sein hat auch damit zu tun, dass ich’s eben nicht verstehen kann, wenn ich’s nicht greifen kann.

Diesen verworrenen Gefühlen steht der Wunsch gegenüber es eben doch zu verstehen, aber wo soll ich in dieser Verwirrung einen Faden aufnehmen, und welchen? spielt das eine Rolle?
eine Rolle spielt auf jeden Fall das immer wieder kehrende Gefühl von ‚ich will nicht mehr, ich will Dich nicht mehr‘, das einher geht mit der tief empfundenen Sehnsucht endlich ‚ich‘ werden und sein zu können, ‚ich‘, wie ich mir wünsche zu sein, und bezeichnender Weise (so nenn ich’s einfach mal, ohne zu wissen wohin mich das führen wird) fühlte es sich stets so an, als wäre ich endlich im Begriff wirklich ‚Ich‘ zu werden, als wäre ich auf der Spur und fast schon auf der Zielgeraden, bevor mich ‚eine Beziehung‘ wieder einfängt. Und ich sprudle, bin lebendig, bin charmant, vielleicht sogar geistreich, oder geistreich und vielleicht charmant, auf jeden Fall findet sie Gefallen an mir, und ich finde Gefallen daran, und irgendwo tief in mir drin wacht diese, Pardon, alberne Sehnsucht nach Liebesbeziehung auf, und dann will ich in Beziehung gehen, Nähe, emotional, körperlich, sexuell, und am Liebsten heiraten. Gleichzeitig schwinde ich, schwindet das ‚ich‘, das ich sein will, und ich bin gar nicht mehr lebendig, gar nicht mehr sprudelnd, weder charmant noch geistreich, und eine Trennung tritt ein, irgendwo ist ein Haarriss und irgendwo klafft schon der Abgrund auf, in den das Ganze dann stürzen wird…

Am Anfang wollte ich gar nichts von P, ich wollte etwas von N, meiner hyperaggressiven TwinFlame, ich hab wirklich ein Händchen für schräge Frauen. Ganz früher war’s mal ein Faible, aber vermutlich bin ich inzwischen selbst einfach so schräg, dass sich gemeinsame Ebenen nur noch mit schrägen Leuten ergeben, jedenfalls wollte ich nichts von P. Was ich war in dieser Zeit wollte ich ihr einfach nur schenken, nicht mehr, nicht weniger, nichts anderes. und, vielleicht ist das wichtig?: ich wollte nichts zurück haben dafür, und von ihr schon gar nicht. mir war schon klar, dass es auch in meinem Leben irgendwas ändern würde, aber ich empfand das als Aufgabe, nicht als Beziehung. Gescheitert bin ich wohl in beiden Hinsichten, und wo ich mich gerade frage, wann und wie das Eine zum Anderen wurde… ich könnte es nachlesen. Wir sind uns immerhin höchstens 10mal in echt begegnet. Der offensichtliche Rest von Beziehung fand ja überwiegend schriftlich per Whatsapp statt. eine Beziehung in 1,3 GB!

ich fürchte, wahr ist auch, dass ich nicht mehr alle Tassen im Schrank hab!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.