ich bin enttäuscht von allen Frauen.
ich bin enttäuscht von ihren Ängsten und Erwartungen, von ihren Versprechungen und ihrem Schweigen, ihrer Sprach- und Tatenlosigkeit.
und doch schmerzt es nicht mehr, zu meiner eigenen Überraschung, und vielleicht zum ersten Mal in meinem Leben, hinterlässt diese Art von Enttäuschung weder Wut noch Hoffnungslosigkeit.
Das Leben ist so schön, so farbig, so vielfältig, und alles ist durchdrungen von Liebe.
Und es gibt so viel zu tun, so viel zu erleben, zu beobachten und zu schreiben.
Enttäuschung bedeutet ja auch, sich zu ent-täuschen, also Selbst-Täuschung aufzulösen.
Was ich in Frauen suchte, und immer in einer zu finden hoffte, trage ich alles in mir selbst.
Dafür kann niemand etwas, am allerwenigsten die Frauen, um die ich mich bemühte, ihnen aber auch Erwartungen aufbürdete, sie ohne es zu wollen mit meinem Schatten konfrontierte, denen ich etwas versprach, das ich nicht hielt, denen ich mich verschwieg, mich vor ihnen verbarg und darauf wartete, dass sie etwas tun.
Ich mag nicht um Verzeihung bitten, aber trotzdem tut es mir leid.
Ich wüsste nicht, wen ich um Vergebung bitten soll, aber ich will vergeben, mir, Euch, allen, jeder und jedem.
ich denke, es ist jetzt an der Zeit sowohl umzusetzen, als auch loszulassen, all-es um-zu-setzen, was umsetzbar ist, und das Bestreben loszulassen, in meinem Leben eine Frau zu haben, der ich mich zumuten und anvertrauen kann, die ich lieben und der ich dienen kann mit dem was ich bin und tue.
ich spüre darin noch einen letzten Hauch Selbstmitleid, aber auch einen glimmenden Funken Selbstmitgefühl aus dem Selbstfürsorge und Selbstliebe auf eine Art erwachsen können, die mich zu einem besseren Menschen für mich selbst und alle meine Mitmenschen machen können. Ganz ohne Abhängigkeit und Anhaftung.
Das ist es, was umzusetzen ist
Alles Liebe
Aurelin
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